Frankfurt a. M. (www.forexcheck.de) - Deutsche Norwegen-Urlauber dürften sich freuen; Investoren, die auf eine aufwertende Krone (NOK) gesetzt haben, hingegen eher nicht, so die Experten der BNP Paribas in einer aktuellen Ausgabe von "Märkte & Zertifikate weekly".
Denn: Die Norwegische Krone bleibe weiter sehr schwach. Habe es in der ersten Maihälfte noch nach einem Aufbäumen gegenüber dem Euro ausgesehen, stehe allein in den vergangenen beiden Wochen ein Verlust von rund 4 Prozent zu Buche. Mit zuletzt mehr als 12 Kronen je Euro sei Norwegens Währung auf ein historisches Tief gefallen. Ferien im Land der Fjorde würden damit im traditionell sehr teuren Reiseland Norwegen günstiger. Besonders bemerkbar mache sich dies im Vorjahresvergleich: Ende Mai 2022 habe die Krone in Euro gerechnet noch rund 10 Prozent mehr gekostet.
Immenser Devisenbedarf des Staatsfonds
Zu schaffen machen würden der Krone unter anderem die Preisrückgänge für Öl und Gas, die wichtigsten Exportgüter des Landes. Hinzu komme ein Grund, der zunächst paradox anmute: Am 18. Mai habe der norwegische Staatsfonds erstmals die Marke von 15 Billionen Kronen überwunden. Der gigantische Anlagepool speise sich aus einem Großteil der Lizenz- und Steuereinnahmen aus dem Öl- und Gasexport. Die Crux: Chefverwalter Nicolai Tangen und sein Team würden dieses Vermögen rund um den Globus investieren. Da aber nur ein Bruchteil davon in Norwegen angelegt werde, benötige der Fonds Devisen. Heiße: Je mehr Kapital in den Staatsfonds fließe, desto mehr Kronen müssten in ausländische Devisen getauscht werden - und das schwäche natürlich die Krone. (05.06.2023/fx/a/t)