Paris (www.forexcheck.de) - Die Bank of Canada hat ihren Leitzins in der vergangenen Woche einmal mehr um gleich 50 Basispunkte auf jetzt 1,5 Prozent angehoben, so die Analysten der BNP Paribas in ihrer aktuellen Ausgabe von "Märkte & Zertifikate weekly".
Angesichts der anhaltend hohen Inflationsentwicklung hätten die Währungshüter um Gouverneur Tiff Macklem zugleich signalisiert, auch zukünftig auf die geldpolitische Bremse zu treten. Die Verbraucherpreise seien im Verlauf der vergangenen Monate auf ein 30-Jahres-Hoch gestiegen und hätten zuletzt mit 6,8 Prozent deutlich über dem Zielwert der Notenbanker von zwei Prozent gelegen. Beobachter würden schon bei der nächsten Zinssitzung der Bank of Canada am 13. Juli mit der vierten Erhöhung in diesem Jahr rechnen - und zwar erneut um 50 Basispunkte. Kein Wunder also, dass der Kanadische Dollar - im Fachjargon Loonie genannt - seit Jahresbeginn gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung kräftig habe aufwerten können.
Dass sich das flächenmäßig zweitgrößte Land der Erde von der Coronakrise nach der Aufhebung aller Restriktionen vergleichsweise schnell erholt habe, dürfte den Loonie zusätzlich beflügelt haben. Zudem verfüge Kanada über zahlreiche Rohstoffe, die aufgrund der EU-Sanktionen gegenüber Russland derzeit besonders gefragt seien. Aber: Nach langem Zögern stelle nun auch die EZB die erste Leitzinserhöhung seit 2011 in Aussicht. Im Vergleich zum Euro könnte für den Loonie die Luft nach oben also zunehmend dünner werden. (10.06.2022/fx/a/t)