Hannover (www.aktiencheck.de) - Die US-Währung hatte zuletzt von den FX-Turbulenzen in den Emerging-Markets-Volkswirtschaften profitiert, welche natürlich maßgeblich von den Entwicklungen in der Türkei ausgelöst worden sind, so die Analysten der NORD LB.
Washington und Ankara würden sich derzeit um die Freilassung des in der Türkei inhaftierten US-Pastors Andrew Brunson streiten. Im Rahmen dieses Konfliktes hätten die Verantwortlichen in den USA der Türkei höhere Strafzölle auf Stahl und Aluminium auferlegt. Diese Nachricht, deren fundamentale Bedeutung per se eigentlich nicht überbewertet werden sollte, habe den Druck auf die türkische Währung nachhaltig erhöht, was dann auch den Euro belastet habe. Gestern sei es dann allerdings zu gewissen Stabilisierungstendenzen bei der Türkischen Lira (TRY) gekommen. Dies habe der Gemeinschaftswährung aus Frankfurt natürlich auch etwas helfen können; der Wechselkurs zum US-Dollar habe in diesem Zuge entsprechend zeitweilig wieder über die psychologisch wichtige Marke von 1,1400 USD pro EUR steigen können. Die Lage in der Türkei müsse also sicherlich auch weiterhin im Auge behalten werden.
Die aktuell zu beobachtende Stärke der Ökonomie der Vereinigten Staaten, die das FOMC weiterhin unter Handlungsdruck setze, sei ein stützender Faktor für die US-Währung. Nach der erfreulichen Entwicklung des Wirtschaftswachstums in den USA werde der Devisenmarkt heute sicherlich mit ganz besonderem Interesse auf die aktuellen Angaben zu den US-Einzelhandelsumsätzen blicken müssen. Bei dieser Zeitreihe sollte sich im Berichtsmonat Juli eine gewisse Verlangsamung des Zuwachses der Nachfrage offenbaren. Schwächere Absatzzahlen im Automobilbereich hätten wohl belastet. Auch von den Umsätzen an den US-Tankstellen sei ein gewisser Gegenwind zu erwarten. Grundsätzlich bleibe der Konsument aber wohl eine Stütze der US-Wirtschaft, was zumindest keine negative Nachricht für den US-Dollar wäre. (15.08.2018/ac/a/m)